Die Funktion der Nieren läßt sich grob in drei Bereiche unterteilen:
1. Entgiftung
2. Ausgleich der Wasser- und Elektrolytbilanz
3. Hormonbildung
1.1 Entgiftung
Täglich fallen im Körper eine Vielzahl von Stoffwechselprodukten an, die ausgeschieden werden müssen. Neben Darm und Lunge ist die Niere Hauptausscheidungsorgan für diese Stoffwechselprodukte.
Als Maß für die Entgiftungsfunktion wird die Kreatininkonzentration im Blut gemessen. Eine genauere Methode ist die Bestimmung der Kreatinin-Clearance, wozu eine Urinsammlung erforderlich ist.
Viele chronische Nierenerkrankungen gehen auch mit einem erhöhten Verlust von Eiweiß im Urin einher, den man mit einem Urin-Teststreifen unkompliziert nachweisen kann. Die Teststreifenmethode hat allerdings auch ihre Grenzen; ärztliche Kontrollen sind ratsam.
1.2 Ausgleich von Wasser- und Elektrolytbilanz (Blutsalze)
Das offensichtlichste Produkt der Nieren ist der Urin. Neben der Ausscheidung überschüssigen Wassers ist er notwendig, um Stoffwechselprodukte in Wasser gelöst zu entgiften. Zu den Elektrolyten zählen neben Mineralien wie Natrium, Kalium und Calcium hauptsächlich Wasserstoff und Chlorid sowie eine Vielzahl von Salzen und anderen Endprodukten des Stoffwechsels.
1.3 Hormonbildung
Die Niere bildet drei Hormone. Zum einen wird Vitamin D aktiviert, das wesentlich zum Knochenstoffwechsel beiträgt. Zum anderen wird in der Niere Erythropoetin gebildet, das die Blutbildung im Knochenmark reguliert. Fehlt es, kommt es zu einer Anämie (Blutarmut). Als drittes ist das Renin zu nennen, das Einfluss auf die Blutdruckregulation nimmt. Die Hormonbildung der Niere ist meist erst in einem späteren Stadium eines Nierenschadens beeinträchtigt.